Aufräumen mit Kindern

Erst mal vorweg

Es ist gut, dass Kinder zu Hause andere Verhaltensmuster aufzeigen als beispielsweise im Kindergarten! Das Zuhause gibt einen anderen Raum der Entfaltung, genauso wie die Zeit mit der Familie eine besondere Art des Grenzen Austestens ist. Es ist gut und wichtig, dass ein Kind sich daheim mehr traut als in jeglicher anderen Umgebung.

Warum das Aufräumen oft nicht so funktioniert wie gewünscht?

Welche Mutter und welcher Vater kennen das nicht: Die Kinder spielen mal mit den Kuscheltieren, im Anschluss mit den Bausteinen, dann müssen die Bücher alle gleichzeitig angeschaut und schlussendlich auch noch die Schienen aufgebaut werden. Aber wo; es ist kein Platz mehr! Oft hat es den Anschein, als würde es den Kindern nichts ausmachen, wenn die vielen Spielsachen auf dem Boden verstreut liegen und sie darüber stolpern.

Aber das stimmt nicht. Auch zum Spielen braucht es Raum! Und Raum Schaffen kann man leicht lernen!

Alles braucht seinen festen Platz

Zuhause ist das nicht immer der Fall… Ein Beispiel dazu verdeutlicht die Situation: Im Kindergarten gibt es für jede Spielzeugart eine eigene Lade oder Box. Alle Fahrzeuge (Autos, Autobus, Polizeiauto, Rettungswagen und viele mehr) treffen einander in der roten Box; die Holzschienen und dazugehörigen Züge, Ampeln, Schranken usw. gehören in die blaue Box. Die Kinder lernen schnell, was wo dazu passt.

Andere Gruppierungen sind natürlich möglich. Erklären Sie Ihren Kindern Ihre Gedanken dazu, warum Sie Dinge so bündeln, wie Sie es tun. Oder finden Sie eine gemeinsame Lösung, wenn Ihre Kinder schon größer sind und eine andere Logik haben.

Viele Familien trennen nach Marke (z.B. Lego, Duplo, Schleich, Brio). Wir haben von verschiedenen Marken Spielsachen, aber (noch!) in einem überschaubaren Rahmen. Deshalb gruppieren wir z.B. alle Tiere unabhängig von der Marke in einer Tierbox. Mir ist aufgefallen, dass die Kinder gerne verschiedenste Tiere aus der Box herausholen und die Vielfalt der Tier-Beschaffenheit (Holz, Plastik, unterschiedliche Größen) im Spiel genießen.

 Kindergerechte Möbel

Versuchen Sie in Ihrem Zuhause für ausreichend kindergerechte Möbel zu sorgen, bei denen Ihre Kleinen die Laden oder Boxen selber auf und zu machen können. Das hilft den Kindern, die Spielsachen eigenhändig rauszuholen.

Und wie bringe ich meinem Kind bei, die Dinge wieder wegzuräumen?

Da gibt es einen einfachen Trick: Nehmen Sie sich Zeit, das Aufräumen mit den Kindern gemeinsam durchzuführen. Dafür eignet sich ein fixes Zeitfenster, beispielsweise im Rahmen der Abendroutine.

Zur Verdeutlichung möchte ich dazu folgendes Szenario beschreiben: Eigentlich wollten Sie rasch staubsaugen und staubwischen, aber aus rasch wird nichts. Die Kinder wollen bei allem mitmachen. Sie wollen auch einen Kübel mit Putzwasser und einen Fetzen, und genau an derselben Stelle wischen wie Sie? Diese Bereitschaft zu helfen, soll genützt werden. Auch wenn dann alles länger dauern sollte.

Gemeinsam etwas zu schaffen, das steht im Vordergrund. Und die Freude an der Aktivität zu entdecken. Auch als Erwachsener. Sie springt nämlich automatisch auf die Kinder über.

Unabhängig davon, in welche Aktivität Sie sich vertiefen wollen, die Kinder wollen das auch!

Aktivität benennen

Es ist Abend, die Kinder sind noch vertieft in ihr Spiel, aber auch bereits müde und zeigen keine Bereitschaft beim Aufräumen mitzuhelfen. Ich benenne dann freudig meine Aktivität: „Ich räume jetzt die Bausteine in die Schachtel“. Dann höre ich nach kurzer Zeit meine Kinder: „Mama, ich mag(e) auch“. Und schon werken wir miteinander und sind bald fertig…

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